In den letzten Monaten wird viel über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäfte von Versicherern, Maklern, Assekuradeuren und Versicherern gesprochen. Das ist naheliegend.
Aber unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund der Pandemieeinflüsse werden auch in dieser Zeit Entwicklungen immer deutlicher, vor denen kein Marktteilnehmer die Augen verschließen darf.
Stichworte wie Digitalisierung oder Risikoindividualisierung sowohl aus Versicherer- wie aus Vermittler-, aber auch aus Kundensicht zeigen dabei den Weg auf. Als Ergebnis entstehen dabei oftmals völlig neue Kooperationsmodelle, bei der Aufgaben und Regeln sinnvoll aufgeteilt und Synergien, Erfolge und Erträge in einer neuen Effizienz genutzt beziehungsweise gesteigert werden – eine Entwicklung, die so bisher gar nicht möglich war, bei der man aber auf keinen Fall den Anschluss verlieren darf.
Ein Beispiel, bei dem dies deutlich wird, ist die wachsende Zahl von Kooperationen zwischen Assekuradeuren und Insurtechs.
Auf der einen Seite die Assekuradeure, die mit ihren oftmals kleinen und speziellen Zielgruppen und entsprechenden Bedürfnissen und Anfragen bei den klassischen, großen Versicherern oftmals auf taube Ohren stoßen, weil diese meist gerade durch ihre Größe nicht in der Lage sind, solche feinjustierten Angebote zu schaffen und abzuwickeln.
Auf der anderen Seite Insurtechs mit Versichererlizenz, deren Kompetenz es gerade ist, die moderne Technik zu nutzen, um schnell auf die Anforderung des Marktes zu agieren, solche feinjustierten Angebote schaffen zu können; denen dafür im Gegenzug oftmals der direkte Marktzugang, die Kenntnisse der Bedürfnisse kleiner, spezieller Zielgruppen fehlen.
So können bei Kooperationen Lücken gefüllt oder bisher nur unzureichend abgedeckte Bereiche professioneller betreut werden. Dadurch wiederum können frei werdende Kapazitäten für das eigene Kerngeschäft genutzt werden.
Partnerschaftlich und fair umgesetzt beste Voraussetzungen für eine Win-Win-Situation.
Und gleichzeitig bleibt jeder Partner unabhängig, um sich selbstständig weiter zu entwickeln.
An diesem Beispiel zeigt sich, dass es wichtig ist, den Markt zu beobachten und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Dass es wichtig ist, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen und offen zu sein, um Chancen zu sehen, den Markt, die wirtschaftliche Entwicklung und die Kundenanforderungen im Blick zu behalten.