Ist eine funktionierende Datenkommunikation für die Vermittlerschaft eine Bringschuld oder eine Holschuld?

Der BiPRO e.V. (Brancheninstitut für Prozessoptimierung) ist eine Organisation, die für die Finanzdienstleistungsbranche Standards der Informationstechnik erarbeitet, um unternehmensübergreifende Prozesse zu vereinheitlichen. Sie wurde 2006 gegründet und besteht aus ca. 270 Mitgliedern, die der Finanzbranche zuzuordnen sind. Seit 2019 wird eine neue Normengeneration entwickelt, die neue Technologien setzt. 

Seit 15 Jahren bereitet der BiPRO e.V. den Versicherungsmarkt auf die Digitalisierung vor, schafft Normen und Standards und entwickelt diese weiter. Er hat es geschafft, eine gewisse Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema eines sicheren und verlässlichen Datentransfers zwischen allen Branchenteilnehmern herzustellen und zu stärken.

Heute versuchen zahlreiche Softwarehersteller, bestimmte Bereiche der Normen umzusetzen und zu nutzen. Während sich die Versicherungsunternehmen um die neuen Techniken kümmern, werden die alten Systeme am liebsten gar nicht angefasst. Nach der Devise: „funktioniert zwar unzureichend, aber funktioniert doch“. Mit dem Ergebnis, dass zwar die Normen für die Datenkommunikation existieren und Softwarehersteller diese auch einsetzen können. Um z.B. Bestandsdaten in ein MVP (Maklerverwaltungsprogramm) einzuspielen, sind die gelieferten Daten oft sehr dünn und wenig brauchbar. Es stehen einfach keine guten Daten zur Verfügung. An eine ganz- oder teilautomatische Weiterverarbeitung ist hier ohne händisches Eingreifen kaum zu denken.

So kommen heute ca. 30 Versicherungsunternehmen, die sich dem Extranetportal EASYLogin anschließen, ca. 17.000 Makler mit einem eigenen Account entgegen. Nur 30, weil viele Versicherungsunternehmen die BiPRO Integration nicht leisten können oder wollen. Warum ist das so?

BiPRO hat in den 15 Jahren einiges bewirkt. Doch verfängt sich die Strategie der dezentralen Organisation von Datenströmen zunehmend in der Realität. Schwerfällig und wenig effizient kommen die BiPRO-normierten Versicherer und Dienstleister voran. Die Probleme liegen nicht zuletzt auch an der häufig technisch veralteten Infrastruktur der Versicherer und der durch die User nicht mit ausreichend Nachdruck nachgefragten Dienstleistung, welche an vielen Stellen den User dann durch mangelnde Umsetzung der MVP-Hersteller nicht erreichen kann.

Wir fragen uns hier, wie könnte und sollte das verbessert werden? Wie können Lösungen aussehen? Welche Lösungen würde sich der BiPRO e.V. wünschen und was könnte durch Normierung in naher Zukunft spürbare Mehrwerte auch für die Vermittler bringen. 

Denn was nutzen Normen, wenn diese wichtigen Daten nicht beim Vertrieb und den Endkunden ankommen.

Automatisierter Datentransfer funktioniert bereits

Dienstleister wie die Datenserver eG mit dem Branchenportal EASY Work und der Datenschnittstelle EASY ConnecT® können die Datenströme für die MVPs und Vertriebe einfach nutzbar machen. Sie können auch Daten aufbereiten und durch den Einsatz intelligenter Maschinen Daten aus Dokumenten extrahieren. Der große Vorteil ist, dass die Datensätze intelligent angereichert werden können und somit automatisch in die MVPs einzulesen sind. So brauchen die Vermittler und Dienstleister nicht auf die Technik der Versicherer zu warten, sondern können heute ein tolles Angebot an ihre Kunden machen. Der Vertrieb und alle die mit Kunden zu tun haben werden es danken. 

Besteht hier aus Sicht der Versicherungsunternehmen die Holschuld beim Vermittlermarkt, der das finanziell und organisatorisch kaum bewältigen kann? Oder liegt es nicht vielmehr an den Versicherungsunternehmen hier mehr zu tun, um die Digitalisierung und besonders eine schnelle, sichere und vernünftige Datenkommunikation mehr zu fördern als in der Vergangenheit?

Kontakt zur Datenserver eG und ihren Lösungsangeboten: 040 572 850 10 oder E-Mail