Gastbeitrag von Martin Müller, Müller Consult
Nachdem die Corona-Maßnahmen überall fast vollständig beendet wurden, sind Maske und Abstand nur noch freiwillig. Werden nun die Business-Networking Offline-Events wieder wie Pilze aus dem Boden schießen?
Gerade auch im Rahmen von Online-Plattformen wie XING und LinkedIn sowie in Folge der wachsenden Bedeutung von Social Media-Kanälen stellte sich schnell heraus, dass der persönliche Eindruck dennoch sehr oft wichtiger ist als das Anschauen von Online-Profilen und gedruckten Präsentationen. So entstanden die unterschiedlichsten Networking-Events vor Ort, wie XING-Backstage, der XING-Expertendialog oder das Rotating Dinner. Und das durchaus nicht nur in den großen Städten. Alle hatten eins gemeinsam: Das eigene Netzwerk erweitern, mit Menschen, die einen positiven ersten Eindruck machten. Es ging nicht um das schnelle Geschäft, es ging um langfristigen Vertrauensaufbau unter dem Motto: „Persönliches zählt – Geschäftliches ergibt sich“.
Auch unabhängig von den sozialen Medien wurden Networking-Events immer gefragter, egal ob Messe, Konferenz oder Vortragsveranstaltung – oft waren die Gespräche am Stehtisch in der Pause wichtiger als der Vortrag auf der Bühne.
Dann kam der Lockdown im März 2020 und sehr schnell wurden alle Events nur noch online durchgeführt. Und das brachte Vorteile mit sich. Reisekosten und Reisezeit reduzierten sich, die Teilnahme auch an sonst entfernten Events wurde möglich. Teilnehmerzahlen erhöhten sich, Referenten waren einfacher zu buchen und die Frequenz an Meetings und Events konnte erhöht werden, da der Kosten- und Zeitaufwand geringer wurde.
Und was war nun mit dem Gespräch am Stehtisch? Der wurde ersetzt durch Break Out-Sessions in Zoom oder auch durch andere 1:1 Meetings in einer der sich nun etablierten Online-Portale wie Zoom, Teams, WebEx oder andere.
Jetzt, wo quasi die ganze Bandbreite von realen, virtuellen und hybriden Veranstaltungen möglich ist, stellt sich die Frage wie es in Zukunft weiter gehen wird.
Die ersten Messen und Networking-Events finden wieder statt. Viele Veranstalter melden aber eine noch überschaubare Resonanz der Teilnehmer. Die einen freuen sich, dass sie „wieder raus unter Menschen“ gehen können, andere sind noch zögerlich, da sie aufgrund der ständigen Corona-Meldungen noch Bedenken haben, sich wieder nah und direkt auf Events mit anderen Teilnehmern auszutauschen.
Ich glaube, es wird ein Mittelweg werden. Wo es geht, werden hybride Events angeboten, mit Teilnehmern vor Ort und Teilnehmern zuhause, welche das Events im Livestream verfolgen. Speakers Excellence mit dem Wissensforum macht das gerade sehr gut vor. Insgesamt wird der Teilnahmewunsch an Präsenz-Event abnehmen, vermute ich, da viele Inhalte, vor allem die Wissensvermittlung, auch online transportiert werden können. Das Gespräch am Stehtisch ist aber nicht immer zu ersetzen, daher wird es auch weiterhin Events vor Ort geben, nur eben in gewisser Weise anders.
Bleiben wir gespannt und in Kontakt: real und virtuell.