Die Digitalisierung wird den Versicherungsmarkt in den nächsten Jahren noch stärker verändern als es bisher geschehen ist. Wesentliche Faktoren wie die Kommunikation nach innen und außen, Zielgruppen, Kooperationen, Fokussierung und Vertrieb werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.
Wie ist es um die Zukunft des Versicherungsmarkts in Deutschland bestellt?
Niemand kann mit Bestimmtheit voraussagen wie die Versicherungslandschaft von heute gerechnet in etwa zehn Jahren aussehen wird. Unbestritten ist jedoch, dass die Digitalisierung noch stärker die Art und Weise bestimmen wird, wie und was versichert wird und wie Versicherungen vertrieben werden. Damit ist ein starker Veränderungsauftrag in der Branche verbunden.
Ein zentraler Punkt ist Kommunikation.
Kunden werden viel konkretere Anforderungen an die Kommunikation mit Ihrem Versicherer und Betreuer (Vermittler und Makler) haben als heute. Und die nachkommenden Generationen werden von Amazon und Co bereits früh daran gewöhnt, dass alles immer noch schneller, effizienter und transparenter abgewickelt werden kann. Das ist ein fundamentaler Unterschied zu den noch analog geprägten Generationen, die heute in Person selbst Mit-/Gestalter der Zukunft sein sollen. Wem ist angesichts dessen zu verdenken, dass manch einer das heutige Zeitgeschehen bisweilen mit Sorge und Argwohn betrachtet. Nur aufhalten wird man die Entwicklung bei aller Skepsis nicht.
Frage: Bringen Sie selbst das dazu erforderliche Umdenken mit? – Das Denken, das für den Umbau der technischen Infrastruktur, der Prozesse und der Personalstrukturen erforderlich ist? – Vieles steht heute auf dem Prüfstand, denn wo schneller agiert und kommuniziert werden muss, dort muss auch vernetzter gearbeitet werden. Dazu müssen nicht nur alte Abteilungsstrukturen aufgebrochen werden, sondern vor allem alte „Denkweisen“.Was wohl zu den größten Herausforderungen zählt, da jede Zukunft im Kopf beginnt.
Digitaler Umbruch fordert „Opfer“ und fördert Kooperationen.
„Gesundschrumpfen, Kooperieren oder verschwinden.“ – Eine gewisse Anzahl an Unternehmen, gleichsam Vermittler werden aus eigenen Kräften (personell und finanziell) den notwendigen Umbau oder Umgang mit der Technik, die daraus resultierenden persönlichen oder Personalanforderungen nur teilweise stemmen können. Vermutlich wird deshalb nicht nur die Anzahl der Vermittler weiter abnehmen. Es dürfte wohl auch zu erwarten sein, dass manche Versicherer sich verabschieden oder Kooperationen mit anderen oder mit InsurTechs eingehen müssen. Denn die Themen und technischen Anforderungen werden immer komplexer, die vor allem kleinere Versicherer unter Umständen nicht allein bewältigen können.
Gegen eine damit einhergehende Bündelung der Kräfte ist vom Grundsatz nichts einzuwenden, wenn dadurch das Marktangebot nicht geschmälert wird und der Wettbewerb abnimmt. Eine Kooperation mit anderen Versicherungsunternehmen, als auch mit InsurTechs, kann durchaus allen Marktbeteiligten Vorteile bringen. Wie Neodigital-Vorstand Stephen Voss in einem Kommentar für AssCompact (klick) beschrieb, hat das in anderen Branchen weder dem Markt noch den Kunden zum Nachteil gereicht, sondern die Branche gestärkt und die Qualität gesteigert.
Vertrieb – Die Zukunft hat schon begonnen!
In Sachen Digitalisierung muss der Vertrieb digitale Kundendaten bereits heute vorhalten und nicht erst morgen. Wer diese Anforderung nicht erfüllt und seine Kundendaten nicht digital und auswertbar vorhält, der wird vom Wettbewerb zunehmend abgehängt werden. Denn sowohl Kunden als auch Versicherer wollen schneller und effizienter handeln. Und auf diese Bedürfnisse richten Versicherungsunternehmen ihre Strukturen aus.
Prognosen besagen, dass klassische, persönliche Vor-Ort-Termine deutlich zurückgehen werden. Und bedingt durch einen deutlichen Rückgang von Vermittlerzahlen von zuletzt über 10% in nur einem Jahr, werden Vermittler künftig mehr Kunden in einem größeren regionalen Umkreis betreuen müssen. Daneben werden die Versicherungsgesellschaften bestimmte Vertriebsbereiche weiter digitalisieren und vereinfachen.
Wer sich dabei der Nutzung digitaler Hilfsmittel versperrt (z.B. Onlineberatungstools und CRM-Systeme etc.) und keine skalierbaren Maklerverwaltungsprogramme einsetzt, die in der Lage sind, automatisiert mit den Versicherungsunternehmen zu kommunizieren, der wird es dauerhaft nicht schaffen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleiches gilt für jene, die sich auf die Zulieferung von digitalen Lösungen von Produktgebern verlassen und dadurch in „Abhängigkeit“ geraten.
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