Die Konsolidierungswelle im deutschen Maklermarkt hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Große Gruppen wie GGW, Global, Artus, MRH Trowe oder Summitas treiben Übernahmen im Wochentakt voran, unterstützt durch internationale Private-Equity-Investoren, die für das nötige Kapital sorgen.
Die Marktdynamik ist enorm: Während es aktuell noch etwa 46.000 Versicherungsmakler gibt, rechnen Branchenexperten damit, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren nur noch 5.000 bis 10.000 Maklerhäuser am Markt bestehen werden. Besonders betroffen sind sowohl Gewerbe- als auch Retailmakler, die sich zunehmend mit Buy-and-Build-Strategien, Spezialisierung und Digitalisierung auseinandersetzen müssen.
Treiber der Konsolidierung und die Rolle der IT
Die Konsolidierung ist nicht nur eine Reaktion auf den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel, sondern auch auf die Notwendigkeit, in digitale Infrastruktur zu investieren und Prozesse zu modernisieren. Große Konsolidierer setzen auf Skaleneffekte, um im Wettbewerb zu bestehen und die knappen Ressourcen für sich zu beanspruchen. Die Marktmacht dieser Gruppen wächst kontinuierlich, was auch den Druck auf Versicherer erhöht.
Ein zentrales Element der erfolgreichen Integration nach einer Übernahme ist die Harmonisierung der IT-Landschaften. Unterschiedliche Systeme zur Kundenverwaltung, zum Produktvergleich und zur Bestandsführung stellen erhebliche Herausforderungen dar. Die Migration von Kundendaten, Policen und historischen Dokumenten in eine neue Systemwelt ist komplex, zeitaufwendig und fehleranfällig.
Kritische Bedeutung externer Software-Analysen
Ein häufig unterschätztes Risiko bei Übernahmen ist die sogenannte „Betriebsblindheit“: Interne IT-Abteilungen neigen dazu, Schwachstellen und technische Schulden in den eigenen oder übernommenen Systemen zu übersehen. Dazu zählen etwa veraltete Datenbanken, nicht skalierbare Softwarearchitekturen oder fehlende Compliance bei der Datenhaltung.
Wissenschaftliche Studien und Praxiserfahrungen zeigen, dass die Durchführung einer unabhängigen, externen Software-Due-Diligence das Risiko teurer Fehler in der Post-Merger-Integration signifikant senkt. „Eine Software-Due-Diligence durch unabhängige Experten reduziertIntegrationsrisiken um bis zu 65 %. Sie deckt technische Schulden, Schnittstellenprobleme und Compliance-Lücken auf, die intern oft nicht erkannt werden.“
Gerade bei größeren Maklerhäusern finden sich häufig gewachsene, heterogene IT-Landschaften mit individuellen Eigenentwicklungen, Legacy-Systemen und zahlreichen Schnittstellen zu Versicherern und Pools. Ohne eine fundierte externe Analyse drohen hohe Folgekosten bei der Datenmigration, Sicherheitslücken und Verzögerungen in der Integration.
Wie genau die Herausforderungen in der Post-Merger-Integration aussehen und welche Rolle Standards wie BiPRO spielen, erfahren Sie in Kürze in Teil 2.
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